Schweizer Parlamente und Evaluation

Der Fokus dieses Teilprojekts liegt auf der Legislative des politischen Systems der Schweiz, und zwar auf den Parlamenten und ihren Beziehungen zu Evaluation als ein Produkt. Das Teilprojekt wählt nicht nur eine Querschnitts- sondern auch eine Längsschnittperspektive. Es wird analysiert, ob das Parlament als Produzent von Evaluationen oder als Nutzer der Informationen aus Evaluationsstudien fungiert. Es wird die Frage gestellt, wie die Evaluationskultur in Schweizer Parlamenten erklärt werden kann und welchen Einfluss sie auf die Nutzung von Evaluationen durch die Parlamentsmitglieder hat. Die drei nachfolgenden Forschungsfragen sollen genauer beantwortet werden:

1) Welche Faktoren erklären die Entwicklung der Evaluationskultur in den Schweizer Parlamenten?

2) Welche Faktoren erklären die Stimulation von Evaluationen durch die Parlamentsmitglieder? Warum werden in gewissen Politikfeldern mehr Evaluationen stimuliert als in anderen?

3) Wie wird Evaluation im parlamentarischen Prozess der Gesetzgebung genutzt und welche Konsequenzen hat die Evaluationskultur für die Nutzung von Evaluationen der Parlamentsmitglieder?

Das Teilprojekt untersucht die Beziehung zwischen Policy Evaluation und Parlamenten mithilfe einer Befragung der rund 3‘000 Parlamentsmitglieder von Kanton und Bund einerseits und anhand von 27 Einzelfallstudien, die auf drei Kantone (BE, GE, ZH) und drei Policy Bereiche (Bildung, Gesundheit und Energie) fokussieren, anderseits. Zudem zeigt die Analyse von nationalen und kantonalen Gesetzten dieser Policy Bereiche, wie die Entwicklung der Evaluationskultur verläuft und welche Faktoren die Entstehung erklären.

 

Projektleiter:

Prof. Dr. Thomas Widmer
Dr. Kathrin Frey

 

Doktoranden:

Pirmin Bundi
Daniela Eberli

 

Institution:

Universität Zürich
Institut für Politikwissenschaft
Affolternstrasse 56
CH-8050 Zürich